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Pressemitteilung

Betriebsbesichtigung der Firma Haslach (Stadtverkehr) durch die UB/ÖDP

Alle Parteien der Stadtratswahlen 2014 wollen den Busverkehr stärken. Was aber muss sich beim ÖPNV konkret verbessern, damit Kempten im Jahr 2020 nachhaltiger ist?

Dazu ließen sich OB Aspirant Michael Hofer sowie Listenkandidaten der UB/ÖDP vom Geschäftsführer der Firma „Haslach“ am 5.2.2014 eingehend informieren.

Martin Haslach stellte anhand der Entwicklung der Fahrgastzahlen seines Unternehmens (Ende der 60-er Jahre: 6 Mio, Mitte der 80-iger: 2,5 Mio, heute 3,5 Mio Kunden) die enge Beziehung zwischen der Zahl der privaten PKW und der Zahl der Busbenutzer in Kempten dar. Sein Statement dazu: „Solange man in der Innenstadt fast überall umsonst parken kann, solange hat der ÖPNV nicht wirklich eine Chance. Was wir in Kempten brauchen, ist eine moderne Parkraumbewirtschaftung!“ Das sahen OB Kandidat Hofer und sein Team genauso auch wenn dann liebgewordene Gewohnheiten teurer werden (mal schnell mit dem Auto zum Bäcker in die Kronenstraße fahren um die besten Brezeln der Stadt zu kaufen..), aber das wäre der Preis für das Erwachsenwerden der ehemaligen Landstadt Kempten hin zu einer wirklichen Metropole des Allgäus. Was muss bis dahin aber weiter passieren, um die Attraktivität des Busverkehrs auf den Stand der übrigen großen Städte in Bayern zu bringen?

Martin Haslach stellte seine Visionen 2020 vor:

- Fahrgast Informationen auf einem Display an allen Haltestellen sei heute technisch schon möglich und als Handy App. in Echtzeit am Icon jetzt schon abrufbar.

- Dass bisher am Samstagmittag der ausgedünnte Wochenendverkehr beginnt, lässt viele Angestellte und Kunden bisher das Auto benutzen. Also: Angleichung des Werktag-Bustaktes an die Realität der offenen Geschäfte von Montag bis Samstagabend.

- Umstellung des Tarifsystems vom Zonen- aufs Wabensystem würde die Möglichkeit eröffnen, dass der Stadtverkehr seine Preisgestaltung vom Umlandverkehr unabhängiger gestalten kann.

- Durch die Umwandlung der Bahnhofstraße in eine Fußgängerzone wird die Dreiecksform der ZUM ad absurdum geführt. Ein Kreisel oder Harfe oder Ähnliches an diesem Platz könnte für das Umdrehen der Busse eine Alternativen sein. Auf lange Sicht befürwortete Haslach die Umgestaltung des ZUM-Geländes zu einem Kreisel.

Im abschließenden Gespräch wollte OB Kandidat Hofer vom Fachmann Haslach wissen, was dieser zu bestimmten Forderungen im Programm der UB/ÖDP „Kempten nachhaltig 2020“ meint. Wie zum Beispiel würde sich eine Preissenkung auf die Fahrgastzahlen und die Ertragssituation des Unternehmens auswirken? Was halte er von der Forderung, Fahrräder in seinen Linienbussen mitzunehmen? UB Spitzenkandidat Helmut Hitscherich erkundigte sich, ob sein Vorschlag eines Bus-Ringverkehrs nach französischem Vorbild mit Zustieg an der gesamten Strecke rechtlich möglich sei.

Ja, das sei zwar technisch nicht ganz einfach aber heute nicht mehr verboten; auch die Mitnahme von Radeln sei machbar, allerdings z.Z. nur in Gelenkbussen technisch zu händeln, der Gesetzgeber lege aber Wert auf gute Befestigung der Räder; im Prinzip sei das ja sogar leichter als die Mitnahme von Kinderwägen, sagte der junge Familienvater. Und was Preissenkungen angehe, so gelte die alte Fuhrmannsweisheit: Was an Mindereinnahmen beim Kartenverkauf wegfalle, hole das Unternehmen bei den erhöhten Fahrgastzahlen wieder herein, ein Null-Summen Spiel also!

 

Die Teilnehmer zeigten sich abschließend erfreut, in Martin Haslach einen aufgeschlossenen und zukunftsorientierten Busunternehmer in der Stadt zu wissen. Beide Seiten waren überzeugt, dass der Busverkehr in Kempten angesichts des Demografischen Wandels sowie der zunehmenden Umweltbelastung und Parkraumnot seine Zukunft noch vor sich habe und eine immer wichtigere Rolle bei der Mobilität spielen werde.

 

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